Rund ums Lernen

Hier erhalten Sie Informationen zu "Frühkindlichen Reflexen", Brain-Gym: einer Technik aus der Kinesiologie, zur Arbeitsweise der rechten und linken Gehirnhälfte und zum Thema Prüfungsangst.

Die frühkindlichen Reflexbewegungen unterstützen das Baby während der Geburt und sind in den ersten Lebensmonaten überlebenswichtig für das Kind (Gehirnentwicklung und Körperorganisation). Im Verlauf des ersten Lebensjahres müssen sie gehemmt werden. An ihre Stelle treten Haltungsreflexe und gezieltere Bewegungen. Bleibt ein frühkindlicher Reflex ungehemmt oder wird durch Verletzung/Trauma wieder aktiviert, müssen wir Strategien wie Füsse um Stuhlbein wickeln, Kopf aufstützen,...  finden, um den Reflex in Schach zu halten. Dies braucht viel Energie und macht uns das Leben in vielen Bereichen unnötig schwer. Zudem fehlt uns die Energie für andere Sachen, z. B. fürs Lernen.

In der Kinesiologie zeigt uns der Muskeltest auf, ob und welche frühkindlichen Reflexe aktiv sind. Für die Integration des Reflexes werden nebst spezifischen Körperbewegungen spezielle Körperpunkte und Techniken, welche die Sinne ansprechen angewendet. Dadurch wird die Selbstregulation des Körpers angeregt.

Reflexe zu integrieren braucht Zeit. Es sind mehrere Sitzungen in Abständen von drei bis vier Wochen über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten nötig.

Brain-Gym geht davon aus, dass

• unser Gehirn wie der Körper dreidimensional ist.
• es keine Lernunfähigkeit gibt, nur Lernblockaden.
• Lernstörungen entstehen, wenn die Gehirnteile ungenügend zusammenarbeiten.
• Körperbewegung unser Gehirn fit hält.

Brain-Gym nimmt die Thematik der Gehirnaktivierung durch Bewegung und der Körperorganisation auf:

Oben - unten: Wir haben gleichzeitig Zugang zur Grosshirnrinde (denken) und dem limbischen System (fühlen).

Hinten - vorne: zu Hinterhirn (Eindrücke verarbeiten und speichern) und Vorderhirn (Informationen ausdrücken).

Rechts - links: zu rechter Gehirnhälfte (meist ganzheitliches, bildhaftes Denken) und linker Gehirnhälfte (meist logisches Denken).

In Stresssituationen kann es zu Blockaden in einer oder mehreren Dimensionen des Gehirns kommen. Die beiden Gehirnbereiche arbeiten dann nicht mehr zusammen.

Kennen Sie das?

Heute geht alles drunter und drüber. Sie stehen völlig neben den Schuhen.

Sie kommen hinten und vorne nicht mehr draus. Vorhin haben Sie es doch noch gewusst. Und jetzt? - Blackout!

Eben haben Sie einen Zeitungsartikel gelesen und "Bahnhof" verstanden?

In solchen oder ähnlichen Situationen unterstützen Sie die Bewegungs- und Körperübungen des Brain-Gyms.

Sie lösen Blockaden in den Dimensionen auf, verschaffen Ihnen den Zugang zu Ihrem Wissen wieder, fördern Aufmerksamkeit und Konzentration sowie den Austausch zwischen den beiden Gehirnhälften, so fällt lernen und insbesondere das schulische Lernen einfacher.

Diese Frage werden Ihre rechte und linke Gehirnhälfte unterschiedlich beantworten.

Von rechts ertönt: ein Baum auf einer Wiese, von links ist zu hören: einen Stamm, Blätter, Äste, Blüten, Gras, Blumen. Wer hat nun Recht? - Natürlich beide.

Die eine Hirnhälfte (meist die Rechte) denkt ganzheitlich und bildhaft. Die andere Hirnhälfte (meist die Linke) denkt logisch und erkennt Details. Arbeitet nun bloss eine Hirnhälfte, kommt es zu den oben erwähnten Aussagen.

Erst wenn beide Gehirnhälften gleichzeitig arbeiten und sich austauschen, merke ich , dass ich mich auf einer Wiese mit vielen Gräsern und Blumen und einem blühenden Apfelbaum befinde.

Die Zusammenarbeit der beiden Hirnhälften ist wichtig für das schulische Lernen. In der Schule fällt uns dann das Lesen, Schreiben und Rechnen viel leichter.

Beispiel lesen: Die linke Hirnhälfte hilft uns, einen Text  zu erlesen: B I R N E. Um den Inhalt aber auch zu verstehen, brauchen wir die rechte Hirnhälfte: Sie erkennt den Wortklang und lässt ein Bild des Gelesenen entstehen.

In der Mathematik muss ich die "5" einerseits als Symbol erkennen, andererseits muss ich mir "5" als Menge vorstellen können.

Ist die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften blockiert, kann die Blockade mit Brain-Gym-Übungen oder weiteren kinesiologischen Techniken gelöst werden. Rechts und Links arbeiten dann wieder gleichzeitig - das Lernen fällt uns leichter.

Prüfungsangst kann viele verschiedene Ursachen haben. Auf jeden Fall ist das Thema Prüfung mit Stress verbunden. Unser Körper stuft die Prüfungssiuation als Gefahr ein. Dadurch löst er den Kamf-/Fluchtmodus aus. Der Hirnstamm übernimmt das Kommando und wir können nicht mehr klar denken.

In der Prüfungssituation kann sich das Ganze noch zuspitzen. Kennen Sie das? Zu Hause haben Sie sich intensiv auf die Prüfung vorbereitet. Doch bereits der Gedanke an die Prüfung löst ein flaues Gefühl in der Magengegend aus, werden die Prüfungsaufgaben ausgeteilt, werden ihre Hände schweissnass, Ihr Kopf schwirrt und Sie können sich an nichts erinnern? Sie sitzen vor dem Blatt und haben ein Blackout.

Damit sich solche Situationen nicht wiederholen, ist es wichtig, die Stressfaktoren ausfindig zu machen und mit geeigneten Techniken die Blockaden aufzulösen, damit Sie das, was Sie aufgenommen und verarbeitet haben auch wieder ausdrücken können.

Ziel ist, an einer nächsten Prüfung ruhig und konzentriert arbeiten und das Gelernte abrufen und wiedergeben zu können.